Eichenprozessionsspinner in der Samtgemeinde Herzlake

  • Was ist der Eichenprozessionsspinner?

    Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter, der seine Eier bevorzugt an freistehenden Eichen ablegt. Ab Mitte April schlüpfen die Raupen und bilden tagsüber dichte Gespinste an den Stämmen. Nachts wandern sie in Prozessionen in die Baumkronen und fressen Blätter sowie junge Triebe.
    Besonders gefährlich wird es ab Mitte/Ende Mai: Dann entwickeln die Raupen feine Brennhaare mit einem giftigen Eiweiß. Diese Härchen bleiben auch nach der Häutung in den Nestern zurück und können noch Jahre später gesundheitliche Beschwerden verursachen.

  • Welche gesundheitlichen Beschwerden können auftreten?

    Die Brennhaare können durch Hautkontakt, Einatmen oder über die Augen zu Reaktionen führen, zum Beispiel:

    • Juckreiz und Hautausschläge
    • Rötungen, Quaddeln oder Bläschen
    • Reizungen der Augen (Bindehautentzündung)
    • Husten, Halsschmerzen, Atembeschwerden
    • Schüttelfrost oder Schwindel
    • Allergische Reaktionen

    Bei starken Beschwerden sollten Sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und auf den Kontakt mit Raupenhaaren hinweisen.

  • Wie kann man sich schützen?

    • Befallene Gebiete meiden.
    • Falls ein Aufenthalt unvermeidbar ist: lange Kleidung tragen und empfindliche Hautstellen (z. B. Nacken, Arme) bedecken.
    • Raupen und Gespinste nicht berühren.
    • Kinder und Haustiere fernhalten.
    • Unter befallenen Bäumen nicht rasten oder arbeiten (z. B. kein Rasenmähen).
    • Keine Holzernte oder Pflegemaßnahmen an betroffenen Bäumen durchführen.
    • Wäsche nicht im Freien trocknen, wenn in der Nähe Befall vorliegt.
    • Nach einem möglichen Kontakt gilt: sofort duschen, Haare gründlich waschen und Kleidung wechseln.
  • Wer ist zuständig?

    • Öffentliche Flächen: Die Samtgemeinde Herzlake bzw. die Gemeinden sorgen für notwendige Maßnahmen (z. B. Warnschilder, Absperrungen, Schädlingsbekämpfung durch Fachfirmen).
    • Private Flächen: Hier liegt die Verantwortung beim Grundstückseigentümer.

    Wichtig: Nester dürfen nur von geschulten Fachbetrieben entfernt werden. Eigenversuche – etwa Abflammen oder Abspritzen – sind gefährlich und verteilen die Brennhaare zusätzlich.

  • Warum stehen Warnschilder an Straßen oder Radwegen?

    Warnschilder weisen auf betroffene Bereiche hin. Wer dort vorbeikommt, sollte:

    • lange Kleidung tragen,
    • den Aufenthalt möglichst kurz halten,
    • direkten Kontakt mit Raupen und Nestern vermeiden.

    Personen mit Allergien sollten diese Bereiche möglichst meiden und nach Alternativstrecken suchen.

  • Wo gibt es weitere Informationen?

    • Bei gesundheitlichen Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre Haus- oder Hautärztin/Ihren Haus- oder Hautarzt.
    • Ausführliche Hinweise finden Sie auf der Internetseite des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes.